Ohne mein bewusstes Zutun gleitet mein Blick erneut zu meinem Kollegen, der in sein Handy vertieft das Sofa vereinnahmt und nicht so wirkt, als würde er mich in naher Zukunft mit kreativen Ergüssen unterstützen wollen.
Warum, um Himmels Willen, hatte ich nochmal zugestimmt, Yukke während der Feiertage zu seiner Familie zu begleiten? Richtig, weil er mich mit der Frage überrumpelt hatte und ich gar nicht richtig über meine Antwort nachgedacht hatte.
Shit, ich war nervös… und was noch viel schlimmer war: vollkommen planlos. Denn ich hatte ein Date… mit Zero! Allein der Gedanke daran ließ meinen Magen einen kleinen Salto veranstalten. Ich fühlte mich gerade wie ein Teenager. Himmel! Was sollte ich tun
Die Geschichte gehört ins „Namenlose Grinsekatze“-Universum und ist zwischen Nie mehr. und Vermissen angesiedelt. Es ist nicht ganz verkehrt, den Inhalt von „Nie mehr“ zu kennen, da es ein paar Bezüge darauf geben wird ^^
Viel Spaß beim Lesen.
Wieso hatte ich Yukke küssen müssen? Vor aller Augen. Ja, ich war betrunken gewesen. Ja, Alkohol hatte noch nie den besten Einfluss auf mich gehabt. Und ja verdammt, ich hatte es tun wollen.
Ein irritierendes Flattern in meinem Bauch machte sich bemerkbar. Was hatte er vorhin gemeint? Was hatte mich getroffen, beziehungsweise, warum wusste ich davon nichts?
Himmel, sah er heiß aus. Dieser unbedeckte Rücken, der schwarzweiße Farbton, der die scharfen Kontraste und die Konturen seiner Muskeln auf diese Weise noch besser zur Geltung brachte. Fast hätte ich dabei den dunklen Bassgurt übersehen...
Natürlich war das übertrieben, aber gegen dieses Gefühl des Neubeginns konnte ich mich nicht wehren. Nur am Rande spürte ich, wie Toshiya einen Arm um meine Mitte schlang und mich mit seiner Decke in einen wohltuend kribbelnden Kokon aus Wärme hüllte.
Entspannt saß er neben Ruki auf dem Sofa, aber statt dessen Ausführungen zu folgen, musterten mich seine dunklen Augen intensiv. Ein leises Lächeln umspielte seine Mundwinkel, rief Erinnerungen in mir hoch, die ich nicht haben wollte.
Es war still im Zimmer, nur gedämpft drang der Straßenlärm von draußen hinein. Jedoch lauter als zu Hause. Stimmt, das hier war gar nicht Seoul, sondern Paris. Das bedeutete...Geräuschvoll stieß ich die Luft wieder durch die Nase aus, ehe ich den Kopf lan
„Sind Sie Niikura-San?“, fragte der eine, diesmal leiser und im ganzen Satz. Anscheinend steckte doch so etwas wie Anstand in ihm. Seine dunklen Augen lagen abschätzend auf mir, während sein Begleiter mein Büro einer schnellen Musterung unterzog.
Zum wiederholten Mal beobachtete ich, wie er das Gesicht verzog und sich über die Stirn rieb, als hätte er Kopfschmerzen. Hatte er einen Kater oder doch nur eine Erkältung? War in den letzten Tagen etwas passiert, dass ihn aus der Bahn geworfen hatte?
„Toshiya. Schön, dass du wieder da bist.“ Das Lächeln auf deinem Gesicht verwandelt in ein verwegenes Grinsen, als du mir zuzwinkerst. „Hast du mich etwa vermisst?“
Wie in Trance fahre ich dir mit meinen Händen über den Brustkorb und Bauch, dessen Muskeln sich wunderbar unter deinem dünnen Shirt abzeichnen, während ich sanfte Küsse in deinen Nacken und auf die Schultern hauche. ...
„Toshiya, was machst du da? Komm da runter!“ In wenigen Schritten war ich bei ihm und hielt ihm am Shirt fest. „Du kannst doch nicht einfach über den Zaun klettern!“ „Aber da ist ein Pool.“
Er verarschte uns nicht, sondern meinte es bitterernst.
‚MUCC ist eine Band, die sich immer weiterentwickelt. Ich kann da einfach nicht mehr mithalten.‘
Warum Sato? Warum hast du nicht früher etwas gesagt?
Ich starrte ihn sprachlos an. Bitte was? Ich glaubte, mich verhört zu haben. Das konnte nicht sein Ernst sein. Doch so, wie er mich gerade ansah, war das sein völliger Ernst.
„Ich habe mich in dich verliebt.“
Wer war der Mann, der dort mit fest verschränkten Armen auf einem der gemütlichen Sessel hockte und ohne Zweifel den Eindruck vermittelt, er wolle genau in diesem Moment überall, aber bloß nicht hier sein?
Noch hatte er mich nicht bemerkt. Im sanften Licht des Weihnachtsbaumes bewegte er sich leicht zu einem langsamen Lied aus dem Radio, während Nyoko schnurrend um seine Beine schlich.
Ich wage es meine Augen zu schließen, spüre die vertraute Nähe so noch viel stärker und der Drang, sich einfach fallen zu lassen, wird stärker. Vereinzeltes Vogelgezwitscher untermalt das helle Plätschern des Baches, die Bäume rauschen leise.
Aoi hätte sich zwar nie als übermäßig eingebildet bezeichnet, aber eine gesunde Eitelkeit und das nötige Selbstbewusstsein gehörten nun mal zum Leben dazu und aktuell hatte letzteres einen deutlichen Knacks erlitten. (Auszug 1. Kapitel)
Es kümmerte ja doch keinen, wenn ich hier herumsaß. Sie würden alle ihre eigenen Wege gehen. Das, was sich die letzten Monate angebahnt hatte, war nun offiziell: es gab kein Wir mehr. Die letzten 12 Jahre waren umsonst gewesen.
Schmerzhaft verkrampft sich seine Hand um meine, während die letzten Töne verklingen. Für einen kurzen Moment scheint die Zeit still zu stehen, dann bricht der Applaus los. Einer unbändigen Woge gleich.